Page 4 - Exporte und Exportfinanzierungen nach Afrika in COVID-Zeiten
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  Fälle ausgestattet, und obwohl Ghana in den letzten Jahren seine Krankenhauska- pazitäten deutlich aufgestockt hat, sind im ganzen Land nur ca. 200 Intensivbetten für 30 Mio. Einwohner verfügbar. Zudem verfügen die Krankenhäuser nur über be- grenzte Ressourcen, wie z. B. Waschstel- len für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Beatmungsgeräte.
Um den afrikanischen Ländern bei der Bekämpfung des Virus zu helfen, stellen Organisationen unterschiedliche Hilfs- maßnahmen und Finanzierungen zur Verfügung.
Sonderprogramme und Not- hilfeprogramme
Die Bundesregierung im Speziellen ver- folgt hierbei v. a. das Ziel, die Entwick- lung von Impfstoffen und Medikamenten voranzutreiben. So wird beispielsweise in Kumasi das Center for Collaborative Research in Tropical Medicine bei allen notwendigen Maßnahmen unterstützt, um die Testkapazitäten zu erhöhen. Generell unterstützt die deutsche Regierung im Rahmen des Corona-Sofortprogramms mit insgesamt über 4 Mrd. Euro folgende Schwerpunkte weltweit:
1. Gesundheit stärken und Pandemien bekämpfen
2. Ernährungssicherung, Sicherstellung der Grundversorgung zur Verhinde- rung von Hungerkatastrophen
3. Stabilisierung von Flüchtlings- und Kri- senregionen
4. Soziale Sicherung, Sicherung von Ar- beitsplätzen in globalen Lieferketten 5. Absicherung von Unternehmen in
Schlüsselsektoren
6. Liquidität von Staaten sichern
7. Internationale Zusammenarbeit stär-
ken
Dies beinhaltet u. a. Corona-Tests für die Afrikanische Union (AU) sowie Kredite, die durch den African Agriculture Trade and Investment Fonds zur Verfügung gestellt werden, um Unternehmen und Agrarban- ken bei der Sicherung der Lebensmittel- versorgung zu unterstützen.
Die Testkits wurden von der Schnell Ein- setzbaren Expertengruppe Gesundheit (SEEG) zur Verfügung gestellt. Die SEEG wurde bereits 2015 durch das Bundesmi- nisterium für wirtschaftliche Zusammen- arbeit und Entwicklung (BMZ) ins Leben gerufen, um der Ebolakrise in Westafri- ka entgegenzuwirken. Expertinnen und
Experten verschiedener renommierter medizinischer Institute und der GIZ ko- operieren unter der Initiative, um neben den Testkits auch Schulungen zu halten und Material für lokale Einrichtungen zu beschaffen.
Dringende Materialien werden durch Klinikpartnerschaften zwischen afrikani- schen Kliniken in neun Ländern (Äthiopi- en, Gabun, Ghana Kenia, Kongo-Brazza- ville, Liberia Ruanda, Tansania, Uganda) und deutschen Partnern bereitgestellt.
Um bestehende Arbeitsplätze auf dem afrikanischen Kontinent zu erhalten, un- terstützt die DEG mit der Global Impact Investment Facility lokale Unternehmen, die bis zum Ausbruch der Pandemie er- folgreich auf dem afrikanischen Kontinent waren, durch Darlehen oder Eigenkapital. Darlehen können hierbei auch in lokalen Währungen bereitgestellt werden und sol- len, wie auch der Entwicklungsinvestitions- fonds für Afrika, Kredite zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen darstellen.
Alternative Ansätze sind außerdem in Süd- afrika zu beobachten, wo das BMZ in Ko- operation mit Volkswagen eine Fabrik zu einem Notkrankenhaus umfunktionierte
  EXPORT- UND ZOLLPRAXIS KOMPAKT
















































































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