Page 2 - exficon Zoll.Export Juni 2017
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           die deutschen Auslandshandelskammern (AHKn) oder die Handelskammer vor Ort vorgenommen oder, wenn bei der Kontakt- aufnahme offizielle Industrieverbände oder Unternehmensnetzwerke mit Branchenbe- zug genutzt werden.
Einen guten Anhaltspunkt für die aktuelle Lage im Reiseland bieten die Reise- und Sicherheits- sowie die Gesundheitshin- weise des Auswärtigen Amtes (online verfügbar) oder die Risiko-Weltkarten von Control Risks, einem unabhängigen Risikoberatungsunternehmen, das regel- mäßig aktualisierte Risikolandkarten ver- öffentlicht (online).
Mitarbeiter können von der Firma angehal- ten werden, vor Abreise ins Ausland eine Eintragung in die online beim Auswärtigen Amt geführte Liste „Elektronische Erfas- sung von Deutschen im Ausland“ vorzu- nehmen.
Damit ist der deutschen Vertretung im je- weiligen Land bekannt, wer sich vor Ort aufhält, und kann im Krisenfall erforder- liche Maßnahmen einleiten. Auch eine persönliche Meldung bei der deutschen
„Zahlungsrisiken müssen bestmöglich abgesichert sein – v. a., wenn das Unternehmen den Markteintritt in ein bisher unbekanntes Land wagt.“
Vertretung vor Ort kann eine gute Sicher- heitsvorkehrung sein, wenn man sich län- ger im Land aufhält.
Für Reisen in sicherheitskritische Länder sollten für Mitarbeiter zusätzliche Versiche- rungen abgeschlossen werden. Der priva- te Versicherungsmarkt bietet eine Reihe von Produkten an, die als „Kidnap, Ran- som & Extortion“-Versicherungen bekannt sind und Fälle von Entführung, Lösegeld- zahlungen sowie Erpressung decken.
Diskretion steht hier natürlich an erster Stelle, um die versicherten Mitarbeiter nicht zur Zielscheibe zu machen.
Das Sicherheitsempfinden auf Dienstrei- sen ist höchst unterschiedlich – hier muss auf die Einschätzung des reisenden Mit- arbeiters Rücksicht genommen werden.
Angebotserstellung
Ist ein potenzieller Kunde gefunden und dessen Bedarf bestimmt sowie (tech- nisch) definiert, muss ein Angebot kalku- liert und erstellt werden. Die Angebotser- stellung sollte Kosten für Versicherungen (z. B. gegen Zahlungsausfall des Kunden oder Nicht-Abnahme des Exportguts), ggf. Gebühren für den Versicherungsbro- ker, eigene Finanzierungskosten, Kosten für Transport und Logistik (inkl. der übli- chen Versicherungen) und einen Puffer einschließen.
Die Größe des Puffers kann sich an ver- schiedenen Faktoren orientieren. Die bis- herige Export-Historie des Unternehmens in das Land kann hierbei genauso ein Anhaltspunkt sein wie z. B. Informationen über die lokale Gerichtsbarkeit und die
EXPORT- UND ZOLLPRAXIS KOMPAKT
   www.zoll-export.de
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                 Quelle Grafik: Otto
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