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26 FOKUSTHEMA
Die dritte Säule ist das Wirtschaftsnetzwerk Afrika. Ziel ist es, potenzielle Investoren und Exporteure durch die Vernetzung der Afrikaexpertise von Akteuren der Außenwirtschaftsförde- rung und den Akteuren der Entwicklungszusammenarbeit zu unterstützen. Hierzu zählen unter anderem Ministerien, Ver- bände, Ländergesellschaften, DIHK inklusive IHK-Netzwerk- büro Afrika, AHK-Netzwerk, Germany Trade and Invest, DEG und die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammen- arbeit (GIZ).
Ganz neu ist die Einführung sogenannter Beratungsgutschei- ne, die durch KMU beantragt werden können, um die Exper- tise spezialisierter, akkreditierter Berater in Bezug auf ihr in- dividuelles Afrikavorhaben in Anspruch nehmen zu können. Hierbei gibt es keine Beschränkung auf CwA-Länder. Die För- derquote beträgt 75 Prozent für bis zu 15 Beratertage in bis zu drei Ländern. KMU wird damit der Zugang zu qualifizierter Be- ratung für ihr Projekt ermöglicht. Informationen dazu gibt es beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa).
Schutz vor unerwarteten Risiken
Für Exportprojekte bietet der Bund via Euler Hermes eine um- fangreiche Palette an verschiedenen Absicherungsinstrumen- ten an. Besonders hervorzuheben ist die Exportkreditversi- cherung, die in zahlreichen Fällen eine kommerzielle Finanzie- rung für den Importeur im Projektland ermöglicht und dadurch wesentlich zur Realisierung eines Exportprojekts beiträgt. Um deutsche Unternehmen bei Projekten in Entwicklungs- oder Schwellenländern vor politischen und wirtschaftlichen Risi- ken zu schützen, gibt es beispielsweise Investitionsgarantien. Im Schadensfall wird der Vermögensverlust abzüglich eines Selbstbehaltes ausgeglichen. Hierbei gibt es eine Förderung für Investitionen in CwA-Länder. Die Garantie deckt Beteili- gungen, Kapitalausstattungen von Tochtergesellschaften und andere Vermögensrechte wie Bezugsrechte an Rohstoffen.
Wichtiger Schwerpunkt
Auch afrikanische Unternehmen können Unterstützung oder Zugang zu Finanzierungen erhalten: Die KfW ist am soge- nannten Small and Growing Business Fund der Europäischen Investitionsbank beteiligt. Der Fund unterstützt vor allem klei- ne und wachstumsstarke KMU in neun afrikanischen Län- dern. Es werden Anlaufstellen in den jeweiligen Ländern ein- gerichtet und damit die strategische Beratung von kleinen und mittelständischen Unternehmen intensiviert. Die Finan- zierung von KMU ist traditionell ein wichtiger Schwerpunkt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.
DIE AUTOREN
   IHK WirtschaftsFORUM 02|03.22
Chiara-Felicitas Otto
Managing Director, Exficon, Frankfurt chiara-felicitas.otto@ exficon.de
Moussa Zié Ouattara
Junior Consultant, Exficon, Frankfurt moussa.ouattara@ exficon.de
 





















































































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